Gesunde Geheimnisse um „grünes Gold“ der Steirer
Laufende Untersuchungen lassen weitere Erkenntnisse über positive Wirkungen von Kürbiskernen und Kürbiskernöl zumindest erahnen.

VON HANS AST

Viele neue Hinweise und Vermutungen, die zum Teil sachlich noch nicht exakt belegt sind, schreiben dem Kürbiskernöl verschiedene positive Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen zu. Deshalb herrschte bei der 5. Kernöltagung in Rassach großes Interesse für das Referat zum Thema „Biologische Wirkungen von Steirischen Kürbiskernen und Kürbiskernöl“ von Albin Hermetter, TU-Professor für Biochemie.

Alle erhofften sich, neue wissenschaftlich fundierte Ergebnisse zu erfahren, doch der Referent übte sich vorerst noch in Zurückhaltung: „Seit einem Jahr läuft ein vom Land Steiermark gefördertes Projekt, bei dem die biologischen Wirkungen von Inhaltsstoffen des Kernöls im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Rahmen einer Doktorarbeit erforscht werden. Erst wenn die Ergebnisse von der wissenschaftlichen Fachpresse angenommen werden, kann damit in die Öffentlichkeit gegangen werden.“

Mittlerweile wurde auch begonnen, die direkten Wirkungen der Kernölstoffe auf die menschlichen Zellen zu untersuchen. Hermetter verriet so viel: „Wir erwarten interessante Ergebnisse, weil biologisch wirksame Substanzen zwar nur in geringen Mengen im Kernöl enthalten sind, aber durchaus dramatische und spezifische Wirkungen nach sich ziehen können.“

Die Arbeit könne jedoch nur unterstützend zu einer wirksamen Gesundheitsvorsorge durch richtige Ernährung gesehen werden. Hier handle es sich um die Rolle eines spezifischen steirischen Qualitätsproduktes, aber nicht um ein Medikament. Über die neuen Qualitätssicherungssysteme referierte Christian Konrad von der Erzeugerorganisation Steirisches Gemüse. Als wichtigste Erneuerung hob Konrad eine zwingende Qualitätskontrolle für alle ölverarbeitenden Betriebe hervor, die bereits im kommenden Jahr anlaufen soll: „Es genügt nicht mehr, alleine die Herkunft zu garantieren, sondern es muss auch die Qualität garantiert werden. Damit können wir den Konsumenten die notwendige Sicherheit geben.“

Konrad zur aktuellen Situation: „Die Nachfrage ist sehr hoch und es wurden um nahezu 30 Prozent mehr Kernöl vermarktet. Die Entwicklung geht hin zu professionelleren Betrieben, die sich bemühen, den Kürbis als Hauptstandbein zu haben.“ Das erfordere mehr Weiterbildung, neue Technologien und eine enge Zusammenarbeit mit dem Qualitätslabor in Lebring.

Kleine Zeitung, 21.11.2002




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